Abschluss der Malerei-Ausbildung

Foto: Sybille Stein, Gemälde: Jutta Schreiber

Drei Jahre an der Akademie der Bildenden Künste Kolbermoor

Als ich mich im Herbst 2021 für die dreijährige Malerei-Ausbildung entschieden habe, fühlte sich der Abschluss-Termin im November 2024 noch ganz weit weg in der Zukunft an. Wir befanden uns zu der Zeit immer noch in den Pandemie-Wirren, und ich selbst war mitten in einer persönlich schwierigen Lebenssituation. »Trotz allem« fühlte sich diese Entscheidung richtig an, und heute bin ich froh und dankbar für diesen Schritt – die drei Jahre verflogen auch noch im Nu.

Berufsbegleitend Malerei studieren – wie war’s?

Mit 13 Kommilitoninnen und in Begleitung von drei Dozent:innen fing die Ausbildung im Februar 2022 an. Im ersten Jahr waren das Zeichnen und die weiteren Grundlagen im Fokus. Anfangs haben noch manchmal Heribert Heindl und Nina Kohmann gemeinsam den Unterricht geleitet. Sehr zu meinem Bedauern zog sich aber Nina immer mehr vom Unterricht zurück. Gegen Ende des ersten Jahres kristallisierte sich mein Herzensthema langsam heraus: Durch ein Bild meiner Mutter, für das ich ein altes Foto von ihr als Grundlage verwendet hatte, entdeckte ich die heilsame Wirkung der Malerei für meine uralten Familienthemen.

Im zweiten Jahr waren all die Unterrichtsthemen des ersten Jahres wieder dran, diesmal ging es um die Vertiefung. Helmut Geier und Heribert Heindl leiteten den Unterricht im zweiten und dritten Jahr abwechselnd. Und die Entwicklung, die jede von uns gemacht hatte, wurde jetzt langsam sichtbar. Ich malte weitere Familienbilder: Meine Ahninnen, besonders meine Urgroßmutter Mahi, meine Schwester und meine Eltern wurden ab jetzt die Hauptfiguren meiner Arbeit. Parallel dazu experimentierte ich aber auch mit Farbe und Kontrast und malte etliche abstrakte Gemälde.

Schon vom ersten Tag der Ausbildung an freute ich mich auf das letzte Jahr: das Projektjahr! In den letzten Monaten der Ausbildung sollten wir das eigene Projekt für die Abschlussausstellung finden und vorantreiben. Dass mein Thema »Familie, Kultur und Geschichte« werden würde, wusste ich schon sehr früh und malte weitere Bilder für die Ausstellung. Acrylfarben waren für den Unterricht und den Transport gut geeignet, mein Herz aber schlug für Ölfarben. Zuhause malte ich oft in Öl, im Unterricht in Acryl.

Abschlussausstellung

Am 24. November 2024 fand unsere Gemeinschaftsausstellung in den Räumen der Akademie statt. Heribert Heindl half uns am Tag zuvor mit der Hängung, und diese war wunderbar: Obwohl wir 12 sehr unterschiedliche Künstlerinnen sind, war die Ausstellung harmonisch und einladend. Am Tag der Ausstellung übergaben uns Helmut Geier, Heribert Heindl und die Geschäftsführerin Anna Eisner unsere Zeugnisse.

Abschlusskatalog

Als einzige Grafikdesignerin in der Gruppe habe ich gerne die Aufgabe übernommen, einen Katalog für unsere Abschlussausstellung zu gestalten. Jede Künstlerin verfügte über sechs Seiten im Katalog, die je mit einem Selbstportrait und einem kurzen Vita beginnen und etwa fünf ausgewählte Werke zeigen. Wenige Exemplare des Katalogs haben wir drucken lassen, die PDF-Version kannst du hier herunterladen:

Meine elf Kommilitoninnen

Im Laufe der drei Jahre verkleinerte sich unsere Klasse von 14 auf zwölf Teilnehmerinnen. Die Kommilitoninnen meiner Abschlussklasse waren:

Elisenda Gil, Katja Kilgert, Alexandra Limberger, Anne Mainz, Diana Runge, Viola Schlenzig, Lumturije Schmidhuber, Jutta Schreiber, Ute Schüttfort, Julia von Solemacher und Sybille Stein

Danke

In den drei Jahren habe ich unheimlich viel gelernt, und zwar nicht nur Kunstgeschichte, Wissen und Techniken, sondern auch über mich selbst. Ich würde mich jederzeit wieder für diese Ausbildung entscheiden.

Ich danke herzlich unseren Dozent:innen, meinen Kommilitoninnen, der Akadamie-Leitung und dem ganzen Team der Akademie.